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«Heikle Passagen fahre ich immer selbst»

Er ist 1. Kapitän auf der Excellence Princess. Der Österreicher Lukas Zatschkowitsch wuchs direkt am Donauufer auf und fühlt sich seit Kindesbeinen mit dem Fluss verbunden. Er besitzt seit 17 Jahren das Kapitänspatent und war schon auf allen Flüssen und Kanälen zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer unterwegs.

Unser Schiffsreisenmacher Manuel war vor Ort und hat Lukas Zatschkowitch einige Fragen zu seiner spannenden Arbeit gestellt.

Viel Spass beim Lesen!

Lukas Zatschkowitsch, wie wird man Kapitän?

Das ist nicht in allen Ländern gleich. Klassisch sind drei Jahre Schifferberufsschule, dann arbeitet man drei Jahre als Matrose, zwei Jahre als Bootsmann und zwei Jahre als Steuermann. Dann kommt das Wichtigste: die Fahrpraxis im Steuerhaus.


Wollten Sie immer Kapitän werden?

Ich konnte mir nie etwas anderes vorstellen. Kapitän zu werden ist ein Kindheitstraum von mir. Ich verbrachte schon als Knirps jede freie Minute auf, an und in der Donau. Oft war ich mit meinem Vater mit unserem Boot unterwegs. Es war einer der schönsten Momente in meinem Leben, als ich mit 21 Jahren mein Kapitänspatent in Händen hielt.


Was macht Ihren Job aus?

Erst einmal grosse Verantwortung. Für die Einhaltung der nautisch-technischen Belange, für die Sicherheit und Disziplin an Bord und natürlich für den einwandfreien Zustand des Schiffes. Es lässt sich vergleichen mit der Führung eines mittelgrossen Betriebes.


Wie läuft das eigentlich im Steuerhaus? Es braucht immer zwei Kapitäne an Bord, oder?

Ja, wir haben immer einen 1. und einen 2. Kapitän an Bord. Wir fahren im Schicht-dienst, jeweils ca. 6 Stunden. Die Endverantwortung liegt beim 1. Kapitän. Heikle Passagen fahre ich grundsätzlich selbst.

Wo gibt es solche heiklen Stellen auf der Donau?

Verschiedene Abschnitte erfordern höchste Aufmerksamkeit, zum Beispiel wegen Quer-strömungen oder geringer Wasser tiefe. Nautisch anspruchsvoll ist die bayerische Donau wegen der geringen Flussbreite und tiefe, den hohen Strömungsgeschwindigkeiten und der engen Kurvenradien. Andere Beispiele sind die rumänisch-bulgarischen Donaupassagen, wo sich ständig die Positionen der Sandbänke und Untiefen verändern.


«Kapitän zu werden ist ein
Kindheitstraum von mir.»


Und nachts? Alleine im Steuerhaus mit Unmengen Kaffee?

Es sind auch nachts immer zwei Personen im Steuerhaus. Der 1. oder 2. Kapitän gemeinsam mit einem Matrosen. Und ja, (lacht) Kaffee gibt es natürlich auch!


Ist es manchmal einsam als Kapitän?

Per Sprechfunk hat man ständig Kontakt mit anderen Schiffen oder den Hafen und Schleusenmeistern. Man kennt sich untereinander, ich mag diese Kommunikation. Oft kommen Matrosen in ihrer Freizeit ins Steuerhaus, manchmal ist es ein richtiger Nautikcrew-Treffpunkt. Natürlich kommen auch unsere Gäste gerne vorbei, was mich immer sehr freut. Einsam fühle ich mich nie.


Die Donau – unser Fluss des Jahres 2020

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